Chemo Blutwerte- Tief, COVID- Verdacht und Quarantäne

Diese Woche war nicht so super. Trotzdem antworten meine Kinder noch immer auf die Frage anderer, wie es ihnen denn so geht, mit gut! Und das meinen sie auch so. Ich denke, es ist eine Qualität von uns Dreien immer das Beste aus einer Situation zu machen und das Positive zu sehen, ohne die Schwere der Situation zu leugnen. Also haben die Kinder in dieser Woche viel gebastelt, Kuchen gebacken und gespielt und ich habe die restlich vorhandene Hecke bis aufs Minimum verkleinert. Aber ich bin mir sicher sie macht im Frühling einen prächtigen neuen Anfang 😉Amelie zweifelt daran und schüttelt im Vorbeigehen den Kopf, worauf ich sage : „Aber ich brauch‘ das!“ Sie meint dann zu mir: „Aber die Hecke nicht…“

Montags war Chemoinfusion und die Blutwerte wie üblich in der dritten Woche des Zyklus am Tiefpunkt. Das bedeutet schwere Neutropenie mit nur noch 280 (Abwehrschwäche bedingt durch eine geringe Anzahl von neutrophilen Granulozyten, einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen) und Thrombopenie mit 45.000 statt der üblichen 150.000 bis 350.000 (Mangel an roten Blutplättchen für den Sauerstofftransport im Körper und die Blutgerinnung). Wir müssen also aufpassen, dass Erik nicht hinfällt und Einblutungen auftauchen und/oder Infektionen durch Bakterien oder Viren bekommt. Eine schwere Neutropenie beeinträchtigt das Immunsystem erheblich und kann schnell zu tödlichen Infektionen führen. Körpergewicht ist auch wieder runter auf 21,8 kg mit jetzt knapp 9 Jahren 😔 Dann halt noch die typischen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Erschöpfung, Nervenschmerzen und täglich alles desinfizieren, Maskentragen …wie schon so oft in den letzen 12 Chemomonaten, auch vor Covid-19.

Na super 😒 und dann kommt noch ein Covid-Infektionsverdacht, weil eine engere Kontaktperson in der Schule positiv war und bei mir Halsschmerzen auftauchten. Auch wenn ich ein starkes Immunsystem habe: mein Kind hat es momentan nicht. Die schlaflosen Nächte in der Quarantäne bis zum negativen Testergebnis könnt‘ ihr euch sicher vorstellen.
Der Onkologe meint, dass man nach den ersten Studien aus anderen Ländern vermutet, dass die Überlebenschancen der Onkokinder gut sind … aber echt jetzt … welche Mutter will während der Chemo des Kindes auch noch zusätzlich damit konfrontiert sein, dass ihr Kind abwehrgeschwächt mit einem neuartigen Virus kämpft? Nö, ehrlich nicht. Wir haben mit den Tumoren schon genug zu tun.

Daher machen wir das Beste draus, sind wie immer achtsam und vorsichtig in allen Belangen und im Kontakt mit anderen, machen uns lustige Stunden, geben uns viel Liebe, machen spontan Kuchen und feiern Party, gehen in den Wald, kuscheln, lesen und umgeben uns mit Menschen die uns gut tun ❤️

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